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Asien-Orient-Institut

Graduiertenkolleg Gender Studies 2008-2011

«Körper, Selbsttechnologien, Geschlecht: Entgrenzungen und Begrenzungen»

Trägerschaft

Proff. Dres.: Elisabeth Bronfen (Anglistik); Andrea Büchler (Rechtswissenschaft); Bettina Dennerlein (Gender Studies & Islamwissenschaft); Gesine Krüger (Geschichte); Barbara Naumann (Germanistik); Shalini Randeria (Ethnologie); Katia Saporiti (Philosophie); Jakob Tanner (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte); Margrit Tröhler (Filmwissenschaft); Philip Ursprung (Kunstgeschichte) .

Kollegiatinnen

Katharina Brandenberger (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte); Birgit Christensen (Rechtswissenschaft); Mengia Hong Tschalär (Ethnologie); Martina Läubli (Germanistik); Kathrin Luchsinger (Kunstgeschichte); Seraina Renz (Kunstgeschichte); Christina Rickli (Anglistik); Seraina Rohrer (Filmwissenschaft); Sabrina Sahli (Anglistik); Christa Schönfelder (Anglistik); Enit Steiner-Karafili (Anglistik);  Cécile Stehrenberger (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte); Magaly Tornay (Sozial- und Wirtschaftsgeschichte); Julia Zutavern (Filmwissenschaft).

Grundidee des Graduiertenkollegs

Technologien/Techniken des Selbst sind in den Kulturwissenschaften ebenso bekannt wie Studien zu Körper und Körpergeschichte (Subjektivität, Selbstkonstituierung, Differenz). Doch setzt die Verbindung von Gender Studies, Körper und Selbsttechnologie, verstanden als ultimative innere und äussere Formbarkeit des Körpers (Entzeitlichung, Reproduktions- und Verbesserungsmedizin/’enhancing’, Virtualisierung, Auflösung, Klonung, künstliche Menschen, Homunculi) neue Massstäbe radikaler Entgrenzungen, die im Gegenzug nach Normalisierungs- und Begrenzungstechniken verlangen (in Recht, Politik, Ethik, Philosophie). Die Erforschung dieser Schnittstellen ist nicht nur inter- und transdisziplinär anschlussfähig, sondern setzt eine innovative Dynamik frei, die Körper und Selbsttechnologie in Verbindung mit Gender Studies erneut zum avancierten Standpunkt machen.

Interdisziplinarität und fächerübergreifende Fragestellungen

1: In welchem Verhältnis stehen Techniken des Selbst, materielle und virtuelle Formen des Körpers und Gender Studies in den verschiedenen disziplinären Theorieansätzen? Dies sowohl definitorisch als auch prozessual.

2: Sind Körpervorstellungen zwischen Entgrenzungen und Begrenzungen etwas „Kollektives“ — oder handelt es sich um etwas, was über Individuen beobachtet und beschrieben werden müsste? Benötigen wir also einen „methodologischen Individualismus“, um die Phänomene von Körpertechniken und Geschlecht erforschen zu können, oder gilt es a priori holistische Qualitäten von Natur und Kultur (und auch der Natur-Kultur Hybridformen) ins Auge zu fassen?

3: Wie kann/soll Geschlecht und Geschlechtlichkeit auf die beiden obigen Fragen bezogen werden? Wie manifestieren sich geschlechtsspezifische Differenzen gerade im Hinblick auf die Körperlichkeit der Menschen bzw. des Lebens?

4: Welche Bezüge lassen sich in den verschiedenen Disziplinen zwischen der Materialität des Körpers und der Materialität der Selbstkonstituierung herstellen? Ist der Körper eine Art Speicher, in dem Kulturtechniken, Muster der Weltaneignung aufgehoben sind? Welche Rolle spielen demgegenüber Institutionen? Sind sie — in ihrer Eigenschaft als kulturelle Anreger und Bewahrer der Traditionen — ebenfalls verkörpert?

Weiterführende Informationen