Navigation auf uzh.ch

Asien-Orient-Institut UFSP Asien und Europa (2006–2017)

Formen des zeitgenössischen islamischen Studentenaktivismus in Indonesien

Verantwortlich für das Dissertationsprojekt: Dr. Claudia Nef-Saluz (Dissertation 2013)
Finanzierung: UFSP Asien und Europa (August 2007 – August 2008; August 2009 – November 2011); Stipendium für angehende Forschende des Schweizer Nationalfonds (2008–2009)
Projektdauer: August 2007 – November 2011
Promotionskommission: Prof. Dr. Shalini Randeria, Graduate Institute of International and Development Studies; Prof. Dr. Heinzpeter Znoj, Institut für Sozialanthropologie der Universität Bern; Prof. Dr. Martin van Bruinessen, Chair for the Comparative Study of Contemporary Muslim Societies der Universität Utrecht
Forschungsfeld: Verflechtungsgeschichten

Students of JARIK (Campus Islamic Networking) demonstrating for religious freedom and against the ban of Ahmadiyah in Yogyakarta

Abstract

Dieses Dissertationsprojekt hat zum Ziel, die Heterogenität von islamischen Diskursen und Praktiken in Indonesien zu skizzieren. Der Fokus der empirischen Untersuchung liegt dabei auf dem islamischen Studentenaktivismus in der Stadt Yogyakarta, welche als gutes Barometer für politische Verhältnisse und Spannungen innerhalb des Landes gilt. Um die Pluralisierung von religiösen Diskursen, Repräsentationen und Praktiken der jungen Generation erfassen zu können werden in diesem Projekt die Rekrutierungsverfahren, sowie die Zugehörigkeits- und Identifikationsmuster der Studierenden in verschiedenen islamischen Studentenorganisationen untersucht. Eine grosse Vielfalt von zeitgenössischen islamischen Strömungen werden durch die Studentenorganisationen an der Universität repräsentiert.

Seit Mitte der 1990er Jahre verleihen Transnationalisierungsprozesse dieser Vielfältigkeit eine zusätzliche Dimension und beeinflussen die Ausdrucksformen im öffentlichen Raum. Symbole, Güter, Bilder und Ideologien können sich so weltweit schneller verbreiten. Neue Technologien und Mediennutzung ermöglichen den Studierenden zunehmend grenzüberschreitende Allianzen einzugehen.

Die Transnationalisierung des Islams führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer Homogenisierung. Vielmehr werden transnationale Einflüsse nur selektiv angeeignet und mit lokalen Traditionen verflochten, was wiederum zu einer grösseren lokalen Ausdifferenzierung führt. Diese hybriden Formen des Islams stehen jedoch teilweise in einem Spannungsverhältnis zu einer staatlichen Religionspolitik, welche versucht die religiösen Identitäten der Bürger zu formen. Diese Vielschichtigkeit ist meiner Ansicht nach ein vielversprechender Rahmen, um verschiedene Konfigurationen der islamischen Moderne in Südostasien zu untersuchen, sowie die Verflechtungen und Abgrenzungen der lokalen Strömungen mit internationalen Bewegungen aufzuzeigen.

Ausführliche Projektbeschreibung (PDF, 137 KB)